Wilhelm Ernst Wunder wirkte fast ein halbes Jahrhundert am Bayreuther Hof und schuf ein umfangreiches Werk an Gemälden verschiedenster Art für Schlösser, das markgräfliches Opernhaus, Kirchen und andere Zwecke. Da er seine Bilder nur auf ausdrücklichen Wunsch signierte, sind etliche Zuschreibungen unsicher.
Geboren wurde Wilhelm Ernst Wunder am 11.05.1713 in Kranichfeld (Thürinigen). Auf Wunsch seines Großvaters, des Generalsuperintendenten Johann Georg Layritz, und seines Vaters, ebenfalls Pfarrer, begann er das Studium der Theologie, brach es aber bald zugunsten der Malerei ab. Nach dem frühen Tod der Eltern kam er nach Bayreuth zu den Verwandten seiner Mutter. 1739 engagierte ihn Markgraf Friedrich als „Hof- und Cabinettmaler“. Zunächst wurde er wohl in der Eremitage der Markgräfin Wilhelmine beschäftigt, dann mit Kulissen und Dekorationen für das Theater. Er war an der Ausmalung des markgräflichen Opernhauses beteiligt. Seine Hauptwerke im säkularen Bereich sind in den Schloss-Neubauten der Ermitage, in Bayreuth und Donndorf zu finden, thematisch der Zeit entsprechend hauptsächlich mit Motiven aus der antiken Mythologie. Das Markgrafenpaar Friedrich und Wilhelmine entwickelte zu Wunder ein persönliches Verhaltnis und führte ihn in die Freimaurerloge ein. Der Nachfolger Friedrich Christian, unter dessen Herrschaft die meisten Künstler wegen Geldmangels den Hof verlassen mussten, hielt an ihm fest und beauftragte ihn, „alle Kirchenarbeiten im ganzen Fürstenthum zu versehen“. Auch unter dem Ansbacher Markgrafen Alexander, der ab 1769 auch über das Bayreuther Fürstentum herrschte, wirkte Wunder fort. Er starb am 20.06.1787.
Die großen Deckengemälde in den Kirchen von Bindlach und Neudrossenfeld (Himmelfahrt Christi) sowie in Obernsees sind gut erhalten, während die Bilder in der Bayreuther Schlosskirche im 19. Jh. verloren gingen. Der Beitrag Wunders zur Bemalung der Weidenberger Kirchendecke ist umstritten, wie manch andere Zuschreibungen, z.B. von Emporenbildern in Gesees. Es gäbe noch vieles zu erforschen.
Bild: Himmelfahrt Christi, Deckengemälde von Wilhelm Ernst Wunder in der Dreifaltigkeitskirche Neudrossenfeld (1756)
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