Der Schwan erscheint in manchen Kirchen anstelle des Pelikans als Christussymbol. Nach einer antiken Legende reißt sich der Pelikan mit dem Schnabel die Brust auf, um seine Jungen mit seinem Blut zu tränken und sie so vor dem Verhungern und Verdursten zu bewahren.
Warum dieses Motiv auf den Schwan übertragen wurde, ist unklar. Mit seinem weißen Gefieder galt er seit der Antike als Symbol der Reinheit und des Lichts. Als Wappentier verkörpert er Würde und Eleganz. Er wird auch mit dem Tod in Verbindung gebracht („Schwanengesang“). Seit der Reformation begleitet er den Reformator Martin Luther, der im Hinblick auf Johannes Hus schrieb: „Sanct Johannes Hus hat von mir geweissagt, da er aus dem gefegnis jnn Behemerland schreib, Sie werden jtzt eine gans braten (denn Hus heisst eine gans), Aber uber hundert jaren werden sie einen schwanen singen hören.“ Allerdings dürfte der Schwan mit seinen Jungen dazu keine Verbindung haben, da er allein für Jesus Christus steht.
Bild: Altaraufsatz der Schlosskirche Egloffstein. Das Nest hat die Form der Dornenkrone.