Petrus und Paulus sind die beiden herausragenden Apostel, die den christlichen Glauben ausbreiten. In der Apostelgeschichte einigen sie sich, dass Petrus unter den Juden missioniert, Paulus unter den „Heiden“, also den Nicht-Juden. In den Markgrafenkirchen flankieren sie oft den Altar. Beide tragen in der Regel ein Buch, so wie die Evangelisten. Auch sie stehen im Dienst der Verkündigung.
Petrus hält die Schlüssel in der Hand. Jesus sagt zu ihm: „Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben“ (Matthäus 16,19). Damit gibt Jesus ihm und seiner Kirche die Vollmacht, Sünden zu vergeben und so schon hier auf Erden die Tür zum Himmel aufzusperren (Nicht erst nach dem Tod an der Himmelspforte, wie es in vielen Petruswitzen auf die Schippe genommen wird.) Die Figur des Petrus mit Buch und Schlüssel steht für das Wort der Sündenvergebung, die in der Beichte zugesprochen wird.
Auf dem Buch, das Petrus trägt, steht manchmal das „Petrusbekenntnis“: „Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“ (Matthäus 16,16). Petrus bezeugt Christus als das Heil der Welt. Bei der Verklärung Christi auf dem Berg Tabor gehört Petrus zu den drei Jüngern, die Jesus begleiten dürfen und dann von dem Glanz des überirdischen Lichtes geblendet werden (z.B. Bindlach). Zu den „Gegenständen“ aus der Passion Christi (Leidenswerkzeuge) gehört der Hahn, der daran erinnert, wie Petrus seinen Herrn dreimal verriet. Der Hahn auf den Kirchtürmen mahnt die Christen, sich mutiger zu Christus zu bekennen als Petrus, „der Fels“.
Bild: Petrus mit dem Schlüssel auf der gewohnten linken Altarseite in der Pfarrkirche St. Jakob und St. Erhard in Rugendorf
Wer hat die Schlüssel? Eine Andacht zu Petrus von Pfarrer Hans Peetz finden Sie hier.