Markgraf Friedrich

1711 – 1763, Regierungszeit: 1735 – 1763

Geboren am 10.5.1711 in Weferlingen als Sohn des späteren Markgrafen Georg Friedrich Karl und seiner Ehefrau Dorothea von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck. Er genoss eine umfassende Erziehung und Ausbildung und studierte acht Jahre an der calvinistisch geprägten Universität Genf, der evangelischen Bildungsmetropole jener Zeit. Noch zwei Generationen vorher wurde am lutherischen Bayreuth Hof streng darauf geachtet, dass die Erbprinzen nicht unter evangelisch-reformierten Einfluss gelangten. Nach dem Studium unternahm er eine Bildungsreise nach Paris und Versailles, wo sein Interesse für die Parkanlagen und Wasserspiele geweckt wurde. Er begeisterte sich für die Kunst und perfektionierte sein Flötenspiel. Diese Fähigkeiten kamen später am Bayreuther Hof zur Geltung, gerieten aber durch den „Hype“ um Markgräfin Wihelmine meist in Vergessenheit, Die von ihm gegründete Universität wurde bald nach Erlangen verlegt.

Als er nach dem Tod seines Vaters die Herrschaft übernehmen sollte, war er völlig unvorbereitet. Georg Friedrich Karl hatte ihn von allen Regierungsgeschäften ferngehalten, weil er zu viel Einfluss durch Wilhelmine befürchtete. Erst mit Hilfe seines Sekretärs und späteren Ersten Minister Philipp Ellrodt konnte er die Verwaltung ordnen, Korruption unterbinden und die Einnahmen verbessern. Wie seine Ehefrau hatte er unter der strengen und engen Frömmigkeit seines Vaters gelitten. Deshalb entließ er den pietistischen Hofprediger Silchmüller sofort nach Regierungsantritt und setzte den gemäßigt lutherischen Hofprediger Schmidt ein. Unter Friedrich wurden die meisten Markgrafenkirchen errichtet. Seine Initiale prangt besonders groß und prächtig von den Wänden, auch wenn die finanzielle Beteiligung sich in Grenzen hielt und sich meist auf kostenlose Steinlieferungen und Bauholz beschränkte.

Nach dem Tod Wilhelmines 1758 heiratete Friedrich deren Nichte Sophie Caroline Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel.  Diese Ehe blieb kinderlos und aufgrund des fehlenden männlichen Erben wurde sein Onkel Friedrich Christian (Markgraf Friedrich Christian) sein Nachfolger.

Wilhelmine charakterisiert ihren Ehemann so:

„Er ist fröhlich und angenehm in der Unterhaltung, obwohl er eine Mühe hat, sich verständlich zu machen, weil er nuschelt. Er hat eine leichte Auffassungsgabe und einen durchdringenden Verstand. Seine Herzensgüte verschafft ihm Zugang aller, die ihn näher kennen. Er ist großmütig hilfsbereit, mitfühlend, höflich, zuvorkommend, immer gut gelaunt, kurz, er besitzt alle Tugenden ohne jedes Laster. Die einzige Schwäche, die ich an ihm gefunden habe, ist ein wenig Leichtsinn.“

Bilder: Markgraf Friedrich, Gemälde von Georg Lisiewski; Initiale „F“ in der Pfarrkirche St. Gallus, Lanzendorf
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