Markgraf Christian Friedrich Carl Alexander von Brandenburg-Ansbach (24.02.1736 – 05.01.1806) übernahm nach dem Tod des letzten Bayreuther Markgrafen Friedrich Christian im Jahr 1769 auch die Herrschaft über das Fürstentum Bayreuth. Als er im Jahr 1757 die Regierung in Ansbach antrat, lasteten auf dem Land hohe Schulden (wie später auch in Bayreuth). Durch Verbesserungen in der Landwirtschaft, z.B. Schafzucht, die Gründung einer landeseigenen Bank (der Hochfürstlich Brandenburg-Anspach-Bayreuthischen Hofbanco, später Bayerische Staatsbank) und vor allem durch die „Vermietung“ von Soldaten an den britischen König zum Einsatz im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1779-1781) konnte er den Schuldenberg weitgehend abbauen. Er förderte die Universität in Erlangen (heute Friedrich-Alexander-Unsiversität Erlangen-Nürnberg) und reformierte den von Markgraf Georg Wilhelm gegründeten Rote-Adler-Orden. Meist hielt er sich in seiner Residenz in Triesdorf auf, wo er auch für seine Mätressen neue Gebäude errichten ließ.
Im Jahr 1791 trat Markgraf Alexander seine beiden Fürstentümer Ansbach und Bayreuth gegen eine Leibrente von 300.000 Gulden an Preußen ab. Da er kinderlos geblieben war, wären die Gebiete sowieso an Preußen gefallen. Sie wurden zum preußischen Verwaltungsbezirk Ansbach-Bayreuth, verwaltet vom Minister Karl August von Hardenberg. 1791 war das Todesjahr der Ehefrau Caroline Friederike, die nach der Trennung auf Schloss Unterschwaningen gelebt hatte. Alexander zog nach England, heiratete dort seine Geliebte Lady Elisabeth Craven und widemete sich vor allem der Pferdezucht.
Die Initiale „A“ in etlichen Markgrafenkirchen (z.B. Bindlach, Birk, Gesees, Plech, Weidenberg) zeugt von einer regen Bautätigkeit. Kirchen wurden renoviert, vergrößert und neu ausgestattet, angefangene Bauwerke vollendet. Die Finanzierung lag allerdings hauptsächlich in Händen der Gemeinden, die Planung bei den (Hof)Architekten, so dass weiterhin im Stil des üppigeren „Bayreuther Rokoko“ (im Übergang zum Frühklassiszismus) gebaut werden konnte, und nicht der schlichtere Ansbacher Stil übernommen wurde.
Bild: Initiale „A“ am Kanzelaltar der Pfarrkirche St. Susannae, Plech, mit der Bezeichnung M(arkgraf) Z(u) B(randenburg) B(urggraf) Z(u) N(ürnberg) wird an der Grenze zur Freien Reichsstadt Nürnberg der Titel der hohenzollerischen Burggrafen hervorgehoben.