Initialen sind Anfangsbuchstaben (von lateinisch „initium“, „Anfang“). Als Abkürzungen stehen sie für Name und Titel von Markgrafen und anderen Adeligen. Sie finden sich bei den Wappen wie über dem Portal in Wirsberg (Bild): FMZBC – Friedrich Markgraf zu Brandenburg-Culmbach. Schon die Inschrift über dem Kreuz Jesu war solch eine Abkürzung: das „INRI“ stand für „Jesus Nazarenus Rex Iudorum“ – „Jesus von Nazareth, der König der Juden“. Nachträglich wird in dem Spott des Statthalters Pilatus über den „Judenkönig“ der wahre Herrschaftsanspruch Jesu Christi sichtbar. Die Initialen der Fürsten bei den Wappen drücken – wie diese selbst – deren weltliche Macht und Herrschaft aus.
Besonders deutlich wird dies, wenn nur noch der eine Anfangsbuchstabe groß am Altar oder der Kirchenwand angebracht ist. Die Initiale wird zum Monogramm. Dieses haben die Mächtigen seit alters her auf Münzen prägen lassen und damit Urkunden unterzeichnet. Weit verbreitet hat es sich in der Kunst als Kennzeichen des Künstlers und im Bürgertum für das persönliche Eigentum, heute als Marke. Besonders die Initialen „F“ (Bild: Benk) und „A“ der Markgrafen Friedrich und Alexander finden sich häufig in den Kirchen, aber auch das Monogramm des Preußenkönig Friedrich Wilhelm II. (z.B. Eckersdorf und Ludwigsstadt). Als die Region dann zum Königreich Bayern kam, wurde in den Kirchen nicht mehr der Name eines Königs oder eines Markgrafen ins Wappenschild gesetzt, sondern das Christus-Monogramm aus den griechischen Buchstaben Chi und Ro.