Altar

Der Altar ist der Ort in der Kirche, an dem Gott in besonderer Weise gegenwärtig ist. Hier werden die Gebete gesprochen, wird die Vergebung der Sünden zugesprochen, das Heilige Abendmahl gefeiert und der Segen gespendet.

Die meisten alten Altäre in lutherischen Kirchen bestehen aus dem blockförmigen Altartisch („Mensa“) mit einem Aufbau. Im frühen Christentum stand der Altar frei im Raum, der Priester zelebrierte der Gemeinde zugewandt („versus populum“). Später rückte der Altar näher zur Wand, die Gebete werden in gleicher Richtung mit den Gläubigen gesprochen. Eine Besonderheit bei der Austeilung des Abendmahls stellt die „Wandelkommunion“ dar, bei der die Kommunikanten hinter dem Altar vorbeigehen. Zum Empfang von Brot und Wein knien sie am „Speisgitter“ auf beiden Seiten der Altarstufen. Über dem Abendmahlstisch im Unterteil des Aufbaus („Predella“) ist meist das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern dargestellt. Oder die Gläubigen werden aufgefordert, das Mahl nicht „unwürdig“, also ohne vorherige Beichte zu empfangen. Engelsköpfe stellen die Cherubim und Seraphim dar, die das „Heilig, heilig, heilig“ („Sanctus“) singen.

In der Gotik beherrschten die Tafeln („Retabel“) mit Bildern oder Skulpturen den Altaraufbau („Retabelaltar“), oft in dreigeteilter Form („Tryptichon“) mit Flügeln, die in der Passionszeit eingeklappt wurden. In der Renaissance und im Barock kommen Elemente aus der antiken Architektur dazu: Säulen mit prächtigen korinthischen Kapitelen, Balken und Bögen. Der Altar entwickelt sich zu einem „Tempel“, einem für alle zugänglichen Heiligtum oder zur „Himmelspforte“. Im Zentrum steht oft die Kreuzigung. In Markgrafenkirchen nehmen die höchste Stelle im Altaraufbau meist der Auferstandene oder die Dreifaltigkeit ein.

Im Kanzelaltar sind Predigt und Abendmahl zu einer Einheit verbunden.

(Bild: Altar der Pfarrkirche St. Bartholomäus in Mistelgau)
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