Pfarrkirche St. Lorenz, Hof

Wenn man durch den kleinen Park auf die Kirche zugeht und durch das Hauptportal mit den biblischen Symbolen den Kirchenraum betritt, ahnt man wohl nichts von der Bedeutung dieses Ortes. St. Lorenz war die Urpfarrei des westlichen Vogtlandes und besaß Filialkirchen weit nach Thüringen und Sachsen hinein. Immer wieder wurde die Kirche, deren Ursprünge weit über die erste urkundliche Erwähnung vor 800 Jahren hinaus gehen, zerstört, wieder aufgebaut erweitert. Die barocke Ausstattung wurde 1822 entfernt, nachdem die Kirche vorher als Lazarett für französische Kriegsgefangene gedient hatte.
Das wertvollste Kunstwerk stellt der spätgotische Flügelaltar (Ende 15. Jhd.) dar, den Hertnid vom Stein stiftete und der aus der Michaeliskirche übernommen wurde. Auf der mittleren Tafel halten Kaiser Heinrich II und seine Gemahlin Kunigunde das Modell des Bamberger Doms, der Stifter, Pfarrer in Hof und Domdekan in Bamberg, kniet darunter. Der heutige Innenraum mit dem Kanzelaltar im klassizistischen Stil wurde 1882 geschaffen und 1947/48 durch weitere Zutaten ergänzt: Stuck-Kassettendecke, Stuckmarmor an den Säulen, Symbole an der ersten Empore und im Altarraum und der Engelschor an der Orgelempore – ganz in Weiß, passend zum grüngrauen Marmordekor.