Die Verheißung aus der Offenbarung des Johannes „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben“ (Off. 2,10) spielt besonders in der Barockzeit eine große Rolle. Auf Grabsteinen und Epitaphen reichen Engel oder eine himmlische Hand die Krone. Die Verstorbenen erwartet himmlischer Lohn, wenn sie auf Erden am Glauben festgehalten haben. Den Lebenden versprechen Allegorien mit Krone, Lorbeerkranz und Palmzweig die himmlischen Siegeszeichen (Friedhofskirche Münchberg, Weidenberg). Auf der anderen Seite steht eine Frauengestalt mit Kelch und Kreuz und fordert auf, wie Jesus den bitteren Kelch des Leids zu trinken und sein Kreuz auf sich zu nehmen.
Bild: Auf einem Pfarrers-Epitaph in Mistelbach setzt die himmlische Hand dem „treuen Diener“ die Krone des Lebens auf.
Die Allegorie mit der Krone bzw. dem Lorbeerkranz erinnert an die griechische Siegesgöttin Nike, wie sie auf vielen Siegessäulen steht (z.B. Berlin). Der siegreiche Feldherr wurde in der Antike bei seiner Rückkehr aus der Schlacht mit dem Lorbeer geehrt. In der frühen Christenheit verwandelte sich der Kranz in das Zeichen der Märtyrer, die ihre Glaubenstreue mit dem Leben bezahlten. In den Markgrafenkirchen dienen die Symbole zum Trost der Glaubenden. Allen ist der Siegespreis verheißen, weil Jesus Christus in seiner Auferstehung die Mächte des Bösen besiegt hat und himmlische Herrlichkeit verheißt, auch wenn jetzt der Weg durch viele Leiden geht.
Bild: Die Frauengestalt auf der linken Altarseite der Weidenberger Michaelskirche trägt die Siegeszeichen: Krone, Lorbeerkranz und Palmzweig.