Der Erzengel Michael findet sich im Judentum, im Christentum und im Islam. Beim Propheten Daniel erscheint er als der Schutzengel des Volkes Israel. In der Offenbarung des Johannes, Kapitel 12, besiegt er den Teufel in Gestalt eines Drachens. Diese Darstellung ist in Kirchen zu sehen, aber auch auf der Engelsburg in Rom, auf dem Kloster Mont-Saint-Michel in Frankreich oder auf dem Schloss in Schwerin. Nach der Schlacht auf dem Lechfeld 955 wurde er zum Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches und später Deutschlands. Viele Kirchen wurden ihm geweiht, und es entstand die Rede vom „deutschen Michel“. Aber auch in Frankreich wurde Michael sehr populär, nachdem er 1425 die Jungfrau von Orleans zum Befreiungskampf aufgefordert haben soll. Im Mittelalter bekam er die Funktion des „Seelenwägers“, der die Seelen der Verstorbenen wiegt und somit beurteilt. Auf dem Wappen der Stadt Ludwigsstadt (Bild aus der Stadtkirche St. Michael) versucht der Teufel die andere Waagschale nach unten zu ziehen, was ihm aber nicht gelingt.
In Markgrafenkirchen steht der Erzengel Michael als Bezwinger des Teufels oben auf dem Kanzeldeckel (Berg, Bild) oder auf dem Altar (Thalmässing), wo sonst der auferstandene Christus seinen Platz hat. So verweist er auf Jesus Christus, der in seiner Auferstehung den Tod und die Mächte des Bösen besiegt hat. Mit seinem Namen legt Michael ein Bekenntnis zur Herrlichkeit Gottes ab, denn das hebräische Wort bedeutet: „Wer ist wie Gott?“. In der Rugendorfer Kirche steht über dem Bild Michaels oben im Altar der Gottesname „Jahwe“.
Michael: Sinnbild des Auferstandenen. Eine Predigt von Pfarrer Hans Peetz zum Erzengel Michael finden Sie hier