Das gleichseitige Dreieck ist ein Bild für die Dreifaltigkeit. Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist werden nicht mehr in menschlicher Gestalt bzw. als Taube dargestellt, sondern durch die geometrische Figur. Dieses „Logo“ Gottes konnte an vielen Stellen eingesetzt werden: an Altären, Kirchendecken, über dem Eingang oder auf Grabmalen. Oft ist es vom Strahlenkranz der göttlichen Herrlichkeit umgeben. Es zeigt an: Gott ist gegenwärtig. Wenn das Dreieck bemalt wurde, dann meist in Gold, manchmal auch in Blau. Beide Farben verkörpern den Himmel.
Im Dreieck sieht man meist das Auge Gottes. Er schaut gnädig auf die Menschen herab und lässt sein Angesicht leuchten über uns, wie es im „Aaronitischen Segen“ heißt. Der Aspekt, dass dem Auge Gottes nichts verborgen bleibt, führt zur Einsicht in die menschliche Sündhaftigkeit und damit zur Beichte – sie spielte damals eine wichtige Rolle.
Wenn im Dreieck der hebräische Gottesname „Jahwe“ steht, erinnert das daran, dass sich Gott dem Mose am brennenden Dornbusch offenbart hat. Der Flecken in der Wüste wurde zu einem heiligen Ort, so wie die Kirche ein heiliger Ort ist. Übersetzt bedeutet der Gottesname auch: „Ich bin bei euch“ – so wie es Jesus bei der Himmelfahrt verspricht.
Feuerflammen im Dreieck können die Heiligkeit Gottes ausdrücken: „Gott wohnt in einem Licht, dem niemand zukommen kann.“ Seine Majestät ist wie ein brennendes Feuer, wie die Sonne. Drei Flammen verweisen auf Pfingsten, als der Heilige Geist wie Feuerflammen auf die Jünger kam. Jesus sagt im Johannesevangelium: Gott ist Geist. Wir müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Der Ort und das Gebäude spielen keine Rolle.
Das Dreieck und die Lichtsymbolik tauchen auch bei den Freimaurern auf. Markgraf Friedrich gründete in Bayreuth die Freimaurerloge. Doch das Dreieck als Zeichen Gottes ist älter und viel weiter verbreitet, auch im Bereich der katholischen Kirche.