Die Familie von Giech war ein fränkisches Adelsgeschlecht. Bedeutung erlangte die Thurnauer Linie, die 1695 in den Stand der Reichsgrafen aufgenommen wurde und 1725 ins Fränkische Reichsgrafenkollegium (obwohl ihr Territorium nicht als Reichsgrafschaft anerkannt wurde). Sie gehörten somit zum Hohen Adel.
Als im Jahr 1564 der letzte Ritter Jörg Förtsch von Thurnau verstarb, erbten die Töchter des Wolf von Förtsch die umfangreichen Besitztümer. Somit waren über deren Ehemänner die Familien von Giech und von Künsberg die Herrschaften von Thurnau. Sie teilten sich das Schloss Thurnau, einer der größten und bedeutendsten Schlossanlagen in Franken. Auch den Herrschaftsstand in der Thurnauer Kirche ließen sich beide Familien beim Neubau der Kirche im Jahr 1706 durch den Bayreuther Hofbildhauer Elias Räntz gemeinsam einrichten (wenn auch in getrennten Etagen) – der kunstvollste und prächtigste Adelsstand weit und breit. 1731 kauften die Reichgrafen von Giech den Freiherren von Künsberg ihre Hälfte des Besitzes und des Schlosses ab.
Als evangelische Landesherren übten sie auch die kirchliche Herrschaft aus. Zur Verwaltung ihrer kleinen Landeskirche schufen sie 1678 ein Konsistorium. Sie gaben eigene Gesangbücher heraus und sorgten für den Erhalt oder Neubau der Kirchengebäude (z.B. Berndorf, Thurnau).
Weitere Informationen von Uta von Pezold, Thurnau, im Historischen Lexikon Bayern
Bild: Giesch´sches Allianzwappen an der Friedenskirche Berndorf. Die Schafscheren und Mühlräder verweisen auf die Quellen des Wohlstands im Herrschaftsgebiet.